Psychische Erkrankungen
Psychische Erkrankungen haben seit Jahren zugenommen und sich inzwischen auf hohem Niveau stabilisiert. Und es scheint, dass seit einigen Jahren auch psychische Belastungen am Arbeitsplatz zugenommen haben.
Für Unternehmen, Betriebe, Einrichtungen, Organisationen und die öffentliche Verwaltung ist das eine große Herausforderung, denn es wird ohnehin immer schwieriger, Personal zu finden und langfristig an das Unternehmen zu binden.
Jeder Krankheitstag belastet den Arbeitsplatz, das Team und das Unternehmen.
Eine psychische Gefährdungsbeurteilung hilft Ihnen, die Ursachen für das, was "unter der Wasseroberfläche" ( Grafik) geschieht, zu identifizieren und zu vermeiden.
aus: C. Burfeind. Mobbing am Arbeitsplatz erkennen und verstehen – Tipps für verantwortliches Handeln im BGM. Springer 2020
Ursachen
Jede psychische Erkrankung signalisiert neben den individuellen und biografischen Ursachen immer auch eine betriebliche Überforderung, die es frühzeitig zu erkennen und zu verändern gilt.
Psychische Erkrankungen haben individuelle biografische und arbeitsbedingte Ursachen, die so zusammenwirken, dass die Arbeit dauerhaft nicht mehr bewältigt werden kann.
Als Risikokonstellation für berufliche Erschöpfung kann das Zusammenspiel von drei Faktoren gesehen werden:
- Arbeitsbedingungen: zu hohe Arbeitsanforderungen und hohe Arbeitsverdichtung,
- Führungsverhalten: zu wenig Wertschätzung, Handlungsspielraum, Beteiligung und soziale Unterstützung sowie
- Individuellen Faktoren: eine große Verausgabungsbereitschaft, großer Perfektionismus und eine geringe Erholungsfähigkeit.
aus: C. Burfeind. Mobbing am Arbeitsplatz erkennen und verstehen – Tipps für verantwortliches Handeln im BGM. Springer 2020
Lösung
Um diesem Geschehen insgesamt entgegenzuwirken, hat der Gesetzgeber Ende 2013 das Arbeitsschutzgesetzt geändert. Seitdem müssen alle Unternehmen in Deutschland neben der physischen auch eine psychische Gefährdungsbeurteilung (GBU-Psyche) durchführen.
Eine psychische Gefährdungsbeurteilung rechnet sich.
Sie hilft Unternehmen, Veränderungen in der Tätigkeit, der Arbeitsorganisation, der Zusammenarbeit und dem sozialen Miteinander so zu gestalten, dass die Leistungsfähigkeit, Gesundheit, Kompetenz und Motivation aller Beschäftigten erhalten bleiben und gefördert werden.
Literatur
- Jürgen Tempel & Juhani Ilmarinen: Arbeitsleben 2025: Das Haus der Arbeitsfähigkeit (Amazon-Link) *
- Hans-Peter Unger & Carola Kleinschmidt: Bevor der Job krank macht (Amazon-Link) *
- Ina Riechert: Psychische Störungen bei Mitarbeitern: Ein Leitfaden für Führungskräfte und Personalverantwortliche - von der Prävention bis zur Wiedereingliederung (Amazon-Link) *
- Sven Litzcke u.a.: Stress, Mobbing und Burn-out am Arbeitsplatz (Amazon-Link) *
- Carsten Burfeind: Mobbing am Arbeitsplatz erkennen und verstehen: Tipps für verantwortliches Handeln im BGM (Amazon-Link) *